Eine Krise ist eine Situation, die als nicht beherrschbar empfunden wird. Sie ist gekennzeichnet durch Angst vor den Konsequenzen des eingetretenen oder befürchteten Zustands.
Nach der Definition des Projektmanagement-Lexikons ICB4, 3. Auflage, ist eine Krise „eine Situation, bei der sich Beteiligte und/oder Betroffene in einem Gefühl der Ausweglosigkeit befinden. Krisen sind gekennzeichnet durch ein Ohnmachtsgefühl, der Situation hilflos ausgeliefert zu sein. Die Krise ist eine besondere Erscheinungsform des Konflikts, die zu Rückzug, Blockade oder Lähmung führt.“
Alles in allem eine unschöne Situation, die immer auch eine Intervention von außen notwendig macht. Projektteams können Krisen im Unternehmen nicht selbst bewältigen. Daher ist eine der Schlüsselfragen, ob Krisen absehbar sind und wie man am besten auf Krisen reagiert.
Krisen entstehen nicht unvermittelt. Sie kündigen sich über einen längeren Zeitraum an. Sie haben also die Möglichkeit, durch geeignete Prävention das Ausbrechen von Krisen zu vermeiden oder zumindest die negativsten Auswirkungen der Krise im Unternehmen abzumildern.
Weitere Schlüsselfragen zu Projektkrisen sind:
Sind Krisen vermeidbar?
Eindeutig ja. Studien wie zum Beispiel die Projektmanagement-Studie von GPM und PA Consulting Group zeigen eindrucksvoll, dass die Hauptgründe für gescheiterte Projekte in der fehlenden Zusammenarbeit, der ineffizienten Kommunikation und der nicht professionellen Anwendung der Projektmanagement-Methodik liegen.
Was sind die ersten Schritte nach Feststellung der Krise?
Am wichtigsten ist, dem Team die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu reflektieren und die Krisensituation anzunehmen. Danach folgen die Ausrichtung des Projektteams auf das nächste(!) Projektereignis und die Reduktion der Komplexität durch Fokussierung und Bündelung der Kräfte (Ergebnisorientierung). Danach startet die Neuausrichtung des Projekts mit vielschichtigen Aktivitäten zur Sicherung von Projekt, Projektteam und Umfeld.
Woran erkenne ich den Erfolg von Krisenmanagement?
An der Befähigung, das Projektteam auf das nächste Projektziel auszurichten und die Bereitschaft jedes Teammitglieds, sich in den Dienst des Projektziels zu stellen. Bereits nach zwei Wochen sieht man erste Erfolge oder weiß, ob das „Recovery“-Projekt als gescheitert angesehen werden muss. Im letzteren Falle sollte man dann direkt an den Austausch des Projektteams denken.
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